Gedanken zu Markus 14, 32-42: Jesus im Garten Gethsemane
Jesus sehnt sich nach Gemeinschaft. Voller Angst vor dem, was kommen wird, wünscht er sich, dass seine drei engsten Jünger für ihn da sind. Er bittet sie: Bleibet hier und wachet mit mir“.
Jesus wird enttäuscht. Die drei schlafen ein, während er innere Kämpfe durchficht. Gemeinschaft ist ihm nicht vergönnt in diesen letzten Stunden in Freiheit.
Auch viele von uns sehnen sich in diesen Zeiten nach Gemeinschaft. Vermissen Nähe. Auch wenn unsere Probleme zum Glück nicht annähernd an die von Jesus heranreichen, spüren viele eine nicht gekannte Form von Einsamkeit.
Und zeitgleich erleben wir andere intensive Formen der Kommmunikation, meist über Telefon oder digitale Medien. Da gibt es nun viel weniger Smalltalknachrichten in den Whatsappgruppen, keine Terminvereinbarungen, stattdessen öffnen wir uns und teilen einander mit, was uns wirklich bewegt. Es tut gut, zu wissen: Da denkt jemand an mich. Da betet jemand für mich. Doch nicht jeder hat so jemand.
In unserer Gemeinde gibt es viele Menschen, die sich gemeldet haben mit der Frage: Wo kann ich helfen? Wer braucht etwas? Da geht es nicht allein um praktische Hilfe, sondern auch um seelische Begleitung. Zusammen mit den Hauptamtlichen wollen sie in dieser Zeit für andere Menschen da sein.
Es mag Überwindung kosten, zu sagen: Ich brauche jetzt jemand!
Aber es lohnt sich.
Und alle, die den Mut aufbringen, befinden sich damit in guter Tradition: Jesus hat das auch getan.
Bleiben Sie behütet und gesegnet
Ihre Pfarrerin
Alexandra Eberhardt