Auf Schneeschuhen und Langlaufski im Bayerischen Wald
Die Winterfreizeit der Evangelischen Jugend Ammersee West und Landsberg
Am Samstag den 10.02.18 ging es los zu einer abenteuerlichen Reise in den Bayerischen Wald. Die Erwartungen sind hoch und viel steht auf dem Programm: Ski Alpin, Ski Langlauf und Schneeschuhwandern. Mir wird ein wenig bange, als wir 10 km vor unserem Ziel noch kaum Schnee an den Straßenrändern sehen können. Aber ab Freyung steigt das Gelände an und führt uns auf 1000 Meter Höhe zu unserem Ziel in Philippsreut – mitten ins Winterparadies! Auf uns warten motivierte Erlebnispädagogen von erlebnistage.de und ein warmes uriges Gästehaus: Der Forellenhof.
Das Programm lässt nicht lange auf sich warten, schon an diesem Abend starten wir eine Nachtwanderung in die Stille und den Tiefschnee des Waldes. Je tiefer wir zwischen den Baumreihen vordringen, desto ruhiger wird die Atmosphäre und wir feiern die erste Taizèandacht dieser Freizeit im Fackelschein unter freiem Himmel.
In den weiteren Tagen wird jeder sein persönliches Freizeithighlight finden: Der Orientierungslauf auf Schneeschuhen zu der verlassenen Kirche in Leopoltsreut, das Skifahren im Skigebiet in Mitterdorf oder vielleicht doch die große Zweitagestour auf Langlaufski zum 200 Jahre alten Bauernhaus in Finsterau, wo es die Pizza aus dem alten Feuerofen gibt.
Die erlebnispädagogischen Aktionen erzielen ihre Wirkung: „Dass ich beim Kistenklettern auf 20 Kisten klettern kann, das hätte ich mir selber niemals zugetraut.“ Sagt mir eine vor Freude strahlende Teilnehmerin. Oder: „Das Langlaufen hat richtig Spaß gemacht, ich hatte noch nie in meinem Leben so ein Gefühl von Ausdauer“, sagt ein Teilnehmer nach der großen Zweitagestour. Für solche Momente lebt ein Erlebnispädagoge, solche Erfolgserlebnisse können sich tief im Gedächtnis verankern und noch Jahre später wird man sich daran mit den Worten: „He, weißt du noch…“ erinnern. Aus diesem Grund spricht auch der Begründer der Erlebnispädagogik, Kurt Hahn, von solchen Erlebnissen als „heilsamen Erinnerungsbildern“ und „ansteckenden Gesundheiten“.
Nach den sieben Tagen in Philippsreut sind aber nicht nur unsere Körper beansprucht worden, so mancher Jugendlicher hat in den Tagen mehr und mehr die eigene Stimme entdecken können und sie beim abendlichen Singen dazu eingesetzt, Gott für diesen Tag zu danken. Die letzte Andacht wurde dann von den Jugendlichen selber vorbereitet und gehalten, so manch verborgenes Talent kam hier zum Vorschein und wird uns sicherlich in der Gemeinde wiederbegegnen. Für solche Momente lebt ein Religionspädagoge ?.
Wir sind dankbar für die Zeit, die wir zusammen erleben durften, und klopfen uns ein bisschen selber auf die Schulter, als uns ein Teilnehmer fragt: „Kommen wir nächstes Jahr nochmal hier her?“
Dominik Drogat
Jugendreferent und Religionspädagoge